8. April 2020

Wir sprechen von Gewaltfreier Kommunikation, doch was bedeutet eigentlich GEWALT im Sinne der GFK?
1. Jeder Versuch, andere Menschen auf der Basis meiner Bewertungen zu bestrafen!
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2. Jeder Versuch, meine Bedürfnisse zu erfüllen, OHNE RÜCKSICHT auf die Bedürfnisse anderer!
Puh, das ist hart! Dann bin ich leider verdammt oft gewalttätig, oder war es zumindest in der Vergangenheit. Doch ganz ehrlich, es wäre absolut illusorisch zu behaupten, dass mir das nie wieder passiert und auch gar nicht mein Ziel.
Hilfreich ist es, ein Bewusstsein für meine Bewertungen und für meine Bedürfnisse, sowie die der anderen zu entwickeln.
Wann bestrafe ich auf Basis meiner Bewertung?
Z.B. Mein Kind hört laut CD und ich sage: „Jetzt hast du schon wieder so laut gemacht, ich habe dir doch gesagt, wenn du wieder so laut hörst, ist der CD-Player weg!“ Ich bestrafe das Kind, in dem ich den CD-Player weg nehme. Doch Moment mal, wer bewertet in diesem Fall welche Lautstärke OK ist? Richtig, ICH!
Oder anderes Beispiel: Mein Mann trifft sich Abends mit Freunden und verabschiedet sich mit den Worten „es wird nicht spät“. Um drei Uhr Nachts wache ich auf und stelle fest, er ist noch nicht zu Hause. Am nächsten Tag beschuldige ich ihn nie Verlässlich zu sein und bin sauer. Ich bestrafe ihn also mit meinem abweisenden Verhalten. Doch Moment mal, wer bewertet in diesem Fall wie viel Uhr "spät" ist. Richtig, ICH!
Das ist heimtückisch, denn erstens erschaffe ich mir durch Bewertungen meinen eigenen Stress und zweitens setze ich alle Hebel in Bewegung, um jegliche Verbindung zu unterbrechen.
Ich weiß jetzt nicht wie es dir geht, aber das ist sicher nicht in meinem Sinne.
Mein neues Ziel, seit mir dies klar wurde lautet also, möglichst nicht bewerten, schon gar nicht interpretieren (dazu bald mehr) und den Fokus auf VERBINDUNG, VERBINDUNG, VEBINDUNG!
Und um überhaupt Rücksicht auf die Bedürfnisse zu entwickeln, brauche ich auch hierfür ein besseres Bewusstsein.
Wie ihr das erlangt, dazu demnächst mehr oder im Konfliktnavigator von Tassilo Peters
https://www.digistore24.com/redir/70531/Elfenmama/CAMPAIGNKEY
Durch Gewalt entsteht auf jeden Fall Distanz und da stellt sich die Frage:
„Wie komme ich jetzt wieder in Verbindung?“
SELBSTVERANTWORTUNG ist mal wieder der Schlüssel zum Erfolg.
Frage dich...
„Bin ich bereit, ab sofort, für jede Rücksichtslosigkeit die volle Verantwortung zu übernehmen und mein Bedauern diesbezüglich ausnahmslos zu kommunizieren?“
Ich weiß, das ist echt hart. Es ist sogar richtig schwer. Doch es lohnt sich, das verspreche ich dir!
Bist du bereit? Lautet deine Antwort: JA!!!
Dann wird dein Kind und dein Partner ab sofort, gefühlte 100mal am Tag so etwas hören wie, „Ich bedaure, dass ich gerade wieder so laut geworden bin. So möchte ich dich nicht behandeln“.
Glaube mir, ich weiß wie schwer einem diese Worte manchmal über die Lippen gehen, wäre es doch viel einfacher, die Schuld für seine eigenen Gefühle beim gegenüber zu belassen.
Ich möchte dir sagen, es lohnt sich!
In dem Moment wo du dein Kind anschreist, oder auch in nettem Ton gewaltvoll kommunizierst, fühlt sich dein Kind schuldig und du bringst es aus seinem eigenen inneren Gleichgewicht. Denn dein Kind ist sich zunächst keiner Schuld bewusst, fühlt sich ungerecht behandelt und gleichzeitig nimmt es sich deine Worte, als Mutter/Vater sehr zu herzen. Indem du jetzt wieder die Verantwortung übernimmst, dein Verhalten bedauerst, signalisierst du deinem Kind – Du bist OK, dein Gefühl ist richtig, ich habe einen Fehler gemacht.
Das ist so wertvoll!
Sowohl meine Kinder als auch mein Mann reagieren darauf sehr erleichtert. Die Verbindung ist dann meist sofort wieder spürbar. Je öfter ich die Verantwortung übernehme, desto leichter fällt es mir, desto schneller kommen wir wieder in Verbindung und desto mehr Vertrauen entwickeln wir zueinander. Am schönsten für mich zu beobachten war, meine liebsten fangen an mich nachzuahmen, sie haben von mir gelernt. Plötzlich sagt meine 8-jährige: „Mama ich bedaure, dass ich die Tür zu geknallt habe, ich war so sauer“ oder mein Mann: „Ich bedaure, ich wollte dich nicht anpflaumen. Ich liebe dich“!
Gerade jetzt, in dieser außergewöhnlichen Pandemie Zeit, bin ich unendlich Dankbar für unseren starken Familienzusammenhalt. Wäre ich nicht vor über einem Jahr auf Tassilo Peters aufmerksam geworden, würden wir jetzt vermutlich ziemlich viel Streiten. Ich möchte auch diejenigen ermutigen, die sich immer noch darüber ärgern, dass der eigene Partner kein Interesse an GFK hat. Mein Mann hat kein Interesse, hat kein Video gesehen und von mir keine Belehrungen erhalten. Denn noch hat er angefangen mich nachzuahmen, unbewusst. Wenn mir dies auffällt, wertschätze ich das sofort um ihn positiv darin zu bestärken. Das ist alles!
In Liebe,
Eure Elfenmama Tatjana